
Google zieht die Werbeschraube bei seinen Smart-TVs weiter an. Nutzer von Google TV erhalten zwar weiterhin kostenlosen Zugriff auf zahlreiche Live-Kanäle – müssen künftig aber mit deutlich mehr Werbung rechnen. In den USA hat der Konzern jetzt angekündigt, die Werbeflächen massiv auszubauen. Ein Start in Europa dürfte nur eine Frage der Zeit sein.
Google TV wächst – und wird zur Werbeplattform
Mit Chromecast mit Google TV und zahlreichen Smart-TVs von Herstellern wie Sony, Hisense und TCL ist Google im TV-Markt inzwischen gut etabliert. Nach Unternehmensangaben sind weltweit über 20 Millionen aktive Geräte monatlich im Einsatz. Diese sind Teil des sogenannten Google TV Network (GTV) – der Dachmarke für alle TV-Dienste und Werbeplätze des Konzerns.
Bisher setzte Google vor allem auf klassische Streaming-Empfehlungen und einige kostenlose, werbefinanzierte Sender. Doch jetzt soll die Plattform gezielt in das globale Google Ads-System eingebunden werden – ein Schritt, der den Fernseher endgültig zur Werbefläche macht.
Neue Werbeformate: Unskippable Ads auf dem Fernseher
Google führt in den USA zwei neue Werbeformate ein:
- Bumper Ads mit sechs Sekunden Länge, bekannt von YouTube, sollen schnelle Markenpräsenz garantieren.
- Unüberspringbare 15-Sekunden-Clips, die mitten im Stream laufen und sich nicht überspringen lassen.
Diese Werbung wird sowohl auf den rund 125 kostenlosen GTV-Kanälen als auch in unterstützten Streaming-Apps ausgespielt. Dabei greift Google auf die enorme Datenbasis seines Werbenetzwerks zu: Anzeigen lassen sich nach Interessen, Nutzerverhalten und Standort personalisieren – ähnlich wie bei YouTube oder der Google-Suche.
„Das Ziel ist eine präzise Zielgruppenansprache und eine höhere Effizienz für Werbekunden“, erklärt Google in der Ankündigung.
Auch deutsche Zuschauer dürften bald betroffen sein
Schon jetzt bietet Google TV auch in Deutschland kostenlose Live-Kanäle mit Werbeeinblendungen an. Mit der Integration des neuen Systems ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis auch hierzulande längere Werbeclips und gezieltes Tracking Einzug halten.
Branchenkenner gehen davon aus, dass die Anpassung spätestens 2026 erfolgt. Denn: Der Markt für Free Ad Supported TV (FAST) wächst rasant – und Konzerne wie Samsung TV Plus, LG Channels oder Amazon Freevee nutzen bereits ähnliche Modelle, um ihre kostenlosen Angebote zu finanzieren.
Werbung als Zukunftsmodell des Smart-TV-Markts
Was für Zuschauer lästig ist, gilt für die Hersteller als unverzichtbar. Die Gerätepreise sinken, die Margen schrumpfen – also soll Werbung die Erlöse sichern. Smart-TVs entwickeln sich so zunehmend zu Plattformen, die wie Smartphones oder Browser aktiv Werbeeinnahmen generieren.
Für Nutzer bedeutet das: Mehr Werbung, mehr Tracking, weniger Kontrolle. Schon heute ist in den Datenschutzeinstellungen vieler Fernseher die personalisierte Werbung standardmäßig aktiviert. Wer sie nicht möchte, muss sie manuell deaktivieren.
Fazit: Fernsehen wird zum Werbekanal
Mit der Integration von Google Ads in Google TV macht der Konzern klar, wohin die Reise geht: Werbung wird zentraler Bestandteil des Fernseherlebnisses. Die Zeiten, in denen Streaming und Smart-TV eine werbefreie Alternative zum klassischen Fernsehen boten, sind endgültig vorbei.
Was in den USA startet, dürfte bald auch deutsche Wohnzimmer erreichen – mit mehr Spots, mehr Datenanalyse und weniger Pausen für den Zuschauer.
Meta-Beschreibung (für SEO):
Google führt auf Smart-TVs mit Google TV mehr Werbung ein. Neue, unüberspringbare 15-Sekunden-Clips starten in den USA – ein Rollout in Deutschland dürfte bald folgen.

