
Ein völlig neues Kraftwerkskonzept sorgt aktuell weltweit für Aufsehen. Es soll grüne Energie zuverlässig und kostengünstig liefern – und das sogar ohne Dunkelflauten, also jene Phasen, in denen weder Sonne scheint noch Wind weht. Damit könnte eine der größten Schwächen der erneuerbaren Energien bald Geschichte sein.
🌬 Höhenwindrad – Stromproduktion in neuer Dimension
Ein Forscherteam der Tsinghua-Universität in Peking hat ein völlig neuartiges Höhenwindrad entwickelt. Der Clou: Es nutzt Windströmungen in über 500 Metern Höhe, die konstant und kräftig genug sind, um rund um die Uhr Energie zu liefern.
Zum Vergleich: Herkömmliche Windräder erreichen meist nur 150 bis 200 Meter Höhe – die stärksten maximal 375 Meter. Doch ab etwa 500 Metern ändert sich das Spiel: Dort oben weht der sogenannte Höhenwind, der durch die Erdrotation entsteht – gleichmäßig, stark und vor allem dauerhaft.
Das bedeutet:
Kein Stillstand mehr bei Flauten, keine Stromlücken in der Nacht – Energie nonstop, ganz ohne fossile Reservekraftwerke.
🔧 So funktioniert das Höhenwindrad
Der chinesische Prototyp bringt es auf 1,2 Megawatt Leistung und misst 60 Meter in der Länge sowie 40 Meter in der Breite.
Im Inneren rotieren zwölf kleine Rotoren, die wie die Ziffern auf einem Ziffernblatt angeordnet sind.
Zwar erreicht das Höhenwindrad aktuell noch nicht die Leistung moderner Onshore-Anlagen (bis zu 20 Megawatt), doch es punktet mit konstanter Verfügbarkeit. Genau das fehlt herkömmlichen Windrädern und Solaranlagen bislang, die bei Windstille oder Dunkelheit pausieren müssen.
Das Besondere:
- Keine massiven Stahltürme nötig
- Geringere Material- und Baukosten
- Mobil einsetzbar – theoretisch sogar über Städten oder abgelegenen Regionen
Damit könnte das System künftig helfen, die Grundlast im Stromnetz zu sichern – also die minimale Energiemenge, die immer gebraucht wird.
🧪 Aktuell noch im Testbetrieb
Bevor das Höhenwindrad endgültig abhebt, laufen erste Bodentests. Dabei prüfen die Forscher:
- Aerodynamik und Stabilität der Hülle
- Funktion der Kühlsysteme
- Steuerbarkeit bei starkem Wind
- Haltbarkeit der Stromleitungen in großer Höhe
Auch die Frage, wie das Windrad dauerhaft stabil in der Luft gehalten werden kann, ist noch nicht abschließend geklärt. Möglich sind Ankerseile oder eine Art schwebendes Trägersystem.
Sobald die Technik ausgereift ist, könnte das Windrad in großen Höhen dauerhaft Strom erzeugen – völlig unabhängig von Tageszeit und Wetter.
🇩🇪 Deutschland testet mit
Auch in Deutschland wird an neuen Höhenwind-Konzepten gearbeitet.
In Schipkau (Brandenburg) entsteht aktuell ein 300 Meter hoher Stahlturm mit einer Leistung von 4 Megawatt. Zwar erreicht er nicht die 500-Meter-Marke, doch das Projekt liefert wertvolle Erkenntnisse für zukünftige Hochleistungsanlagen. Der Start ist bereits für 2026 geplant.
⚡ Fazit: Ein echter Gamechanger für die Energiewende
Das Höhenwindrad aus China könnte zum entscheidenden Puzzleteil der Energiewende werden:
- Dauerhafte Stromproduktion, selbst bei Dunkelflauten
- Niedrigere Kosten durch leichtere Bauweise
- Weniger Abhängigkeit von fossilen Energieträgern
Noch steckt die Technologie in der Testphase – doch sollte sie sich bewähren, könnte sie weltweit das Bild der Energieversorgung verändern.
👉 Grün, günstig und verlässlich – vielleicht die Zukunft der Windkraft.

