
Für viele Zuschauer wird sich das Fernseherlebnis bald verändern. Was jahrzehntelang selbstverständlich war, verschwindet in absehbarer Zeit – und für einige ältere Geräte bedeutet das: kein Bild mehr. Das ZDF bereitet den nächsten großen Schritt in Richtung volldigitales Fernsehen vor und wird mehrere Programme in Standardauflösung einstellen.
ZDF beendet SD-Ausstrahlung über Satellit
Ab dem 18. November 2025 werden die ZDF-Sender ZDF, ZDFinfo, ZDFneo, 3sat und KiKA nicht mehr in SD-Qualität über Satellit übertragen. Damit folgt der Senderverbund dem Weg, den die ARD bereits Anfang 2025 gegangen ist. Auch dort sind die SD-Programme mittlerweile Geschichte.
Hintergrund: Die meisten Haushalte empfangen Fernsehen heute längst in HD-Auflösung. Laut ZDF ist der Anteil der Zuschauer, die noch über ältere SD-Receiver fernsehen, inzwischen verschwindend gering. Daher sei die parallele Ausstrahlung in zwei Qualitätsstufen nicht mehr sinnvoll.
Neben der technischen Modernisierung steht auch der wirtschaftliche Aspekt im Fokus. Die parallele Verbreitung in SD und HD verursacht hohe Kosten für Satellitenkapazitäten. Durch die Abschaltung könne das ZDF „die Aufwendungen für die Signalverbreitung deutlich reduzieren“ und so sparsam mit den Rundfunkbeiträgen umgehen, erklärte der Sender in einer Mitteilung.
Was Zuschauer jetzt beachten müssen
Für den Großteil der Fernsehzuschauer wird sich nichts ändern. Wer bereits einen HD-fähigen Receiver oder ein modernes TV-Gerät besitzt, empfängt die Programme weiterhin wie gewohnt. Nur wer noch ein altes SD-Gerät nutzt, sollte rechtzeitig umrüsten – sonst bleibt ab November 2025 der Bildschirm dunkel.
Auch im Kabelnetz werden die SD-Signale verschwinden. Damit verlieren viele, die bislang noch auf ältere Technik setzen, den letzten Zugang zu öffentlich-rechtlichen Programmen in Standardauflösung. Bereits ARTE und phoenix hatten ihre SD-Ausstrahlung im Jahr 2022 eingestellt.
Warum die Privatsender weiter auf SD setzen
Ganz verschwindet SD-Fernsehen in Deutschland jedoch nicht. Die Privatsender wie RTL, Sat.1 oder ProSieben halten weiterhin an der Standardauflösung fest – und das hat finanzielle Gründe.
Ihre HD-Programme sind über HD+ (Satellit) oder entsprechende Kabel- und IPTV-Pakete nur gegen Aufpreis zu empfangen. SD bleibt für sie die kostenlose Basisvariante, mit der sie eine möglichst große Zuschauerzahl erreichen – und somit auch höhere Werbeeinnahmen sichern.
Würden RTL, ProSiebenSat.1 und Co. die SD-Signale einstellen, könnten Millionen Zuschauer ohne Zusatzabo plötzlich nicht mehr einschalten. Daher wird die SD-Abschaltung im privaten Fernsehen noch auf sich warten lassen.
Fazit: HD wird endgültig zum Standard
Mit der geplanten Umstellung im November 2025 setzt das ZDF einen weiteren Schritt hin zu einer einheitlichen digitalen TV-Landschaft. Für die allermeisten Haushalte wird sich dadurch kaum etwas ändern – wer jedoch noch immer auf alte Technik setzt, sollte spätestens jetzt über den Umstieg auf HD nachdenken.

